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So organisieren Sie Ihre eigene Weinprobe

So organisieren Sie Ihre eigene Weinverkostung

Habt ihr gestern das Wein-Tasting in unserem Showroom in Düsseldorf verpasst ? Keine Sorge ! Hier erfahrt ihr mehr, wie ihr euer eigenes Wein-Tasting organisiert.

Viele Menschen verbinden eine Weinprobe mit einer professionellen Umgebung, die von einem oder mehreren Sommeliers arrangiert wird, und einer teuren und technisch komplizierten Ausrüstung. Das muss aber nicht sein. Tatsächlich ist es möglich, Ihre eigene Weinprobe zu veranstalten, ohne dass es kompliziert oder teuer wird, und wir von Wineandbarrels möchten Ihnen zeigen, wie es geht.

Thema und Weine

Das Wichtigste bei einer Weinprobe sind zweifellos die Weine selbst, wobei sowohl die Art als auch die Anzahl der Weine im Voraus ausgewählt werden müssen. In Bezug auf die Anzahl der Weine gibt es keine exakten Richtwerte, aber es versteht sich von selbst, dass die Verkostung umso länger dauert, je mehr Weine probiert werden müssen. Oft richtet sich die Anzahl der Weine nach dem Gesamtthema, das natürlich sowohl Möglichkeiten als auch Einschränkungen bietet. „Französische Weine“ oder „Rotweine aus Frankreich“ wäre als Thema sicher zu weit gefasst, aber „Pinot noir aus den verschiedenen Anbaugebieten im Burgund“ oder „Barolo aus zehn verschiedenen Weinbergen in La Morra“ wäre eine Möglichkeit, um während der gesamten Verkostung einem roten Faden zu folgen.

Wenn Sie sich für ein spezielleres Thema mit unterschiedlichen Weinen aus verschiedenen Ländern entscheiden, ist es von Vorteil, über die Reihenfolge der Verkostung nachzudenken. Hier ist es sinnvoll, die Verkostung so einzurichten, wie man in einem Menü unterschiedliche Gänge servieren würde: d. h. mit den Schaumweinen zu beginnen, dann die leichten und kräftigeren Weißweine, später die Rotweine, beginnend ebenfalls mit den leichteren und dann den schwereren, und zum Schluss die Dessertweine, Portweine usw.

Lassen Sie Ihre Sinne sprechen

Grundsätzlich ist es ratsam, eine Weinprobe als ein sensorisches Erlebnis zu betrachten. Denn obwohl Theorie, Weinkellereien, Regionen, Trauben usw. wichtig sind, besteht das Hauptziel einer Weinprobe darin, ein großartiges Erlebnis zu haben und gute Weine unter besten Bedingungen zu genießen. Beim Wein geht es um mehr als nur ums Probieren, hier können auch Augen und Nase von Vorteil sein. Bereits vor dem ersten Schluck können Sie die Viskosität (Textur) und Farbe des Weins im Auge behalten und versuchen zu beurteilen, ob es sich um einen kräftigen Wein handelt und aus welchem Jahr der Wein stammt. Ein kräftiger Wein zeigt typischerweise starke „Tränen“, die auf der Innenseite des Glases erscheinen, während der Wein im Glas geschwenkt wird.

Das Erntejahr des Weins können Sie eingrenzen, indem Sie das Glas neigen und die Farbe der Weinoberfläche gegen die Innenseite des Glases beobachten. Wenn die Farbe blau/violett ist, handelt es sich in der Regel um einen jüngeren Jahrgang (weniger als fünf Jahre), ist die Farbe dunkler oder bräunlicher/trüber, kann es sich um einen deutlich älteren Jahrgang handeln.

Zudem kann Ihre Nase bei der Beurteilung helfen, ob der betreffende Wein viel Säure hat (oft in Form von Zitrusnoten) oder ob es sich um einen gelagerten Wein mit klaren Noten von Eiche und Vanille handelt. Darüber hinaus gibt es natürlich auch Weine mit klassischen Eigenschaften wie Kirsche in Sangiovese oder Pfeffer in Syrah/Shiraz.

Ausstattung

Eine Weinprobe kann eine gewisse Ausstattung erfordern, je nachdem, wie viel Sie daraus machen möchten. Weingläser sind natürlich eine Selbstverständlichkeit, aber welche Gläser? Wenn verschiedene Weinsorten (einschließlich Schaumweinen) verkostet werden sollen und Sie nicht für jede Weinart neue Gläser verwenden möchten, müssen Sie Kompromisse eingehen und ein Glas wählen, das während der gesamten Verkostung verwendet werden kann. Dies ist typischerweise ein Degustations- oder Universalglas und kann für Champagner als auch für kräftige Bordeauxweine aus Cabernet Sauvignon verwendet werden.

Wenn es sich um eine Blindverkostung handelt, bei der nicht einmal die Art des Weins im Voraus genannt wird, gibt es auch spezielle schwarze Gläser, die Ihre Geschmacks- und Geruchssinne wirklich testen Diese Gläser sind ideal, wenn Sie etwa die Theorie überprüfen möchten, ob kalter Rotwein als Weißwein wahrgenommen werden kann. Umgekehrt sind Burgundergläser natürlich ideal, wenn ausschließlich Pinot noir aus dem Burgund probiert wird.

Ein weiteres Hilfsmittel für eine Blindverkostung ist eine sogenannte „Flaschensocke“. Abgesehen davon, dass damit das Etikett der Flasche verdeckt wird, kann die Socke auch dazu beitragen, die Form der Flasche zu verbergen, sodass Sie keine vorbestimmte Meinung darüber haben, ob der Wein etwa aus dem Elsass oder Burgund stammt.

Für die meisten professionellen Weinproben empfiehlt sich mindestens ein Spucknapf. Dies kann eine gute Idee sein, wenn die Verkostung mehr als 100 Weine umfasst, und zwar unabhängig davon, ob Sie mit dem Auto gekommen sind oder nicht. Spucknäpfe sind in verschiedenen Größen erhältlich, aber in der Regel ist einer pro Tisch erforderlich, oder, wenn es sich um einen großen Tisch handelt, einer in Reichweite für jeden Teilnehmer. Natürlich brauchen Sie auch einen ordentlichen Korkenzieher, aber es muss kein extravaganter sein, und in den meisten Fällen wird Ihnen ein klassischer Korkenzieher gute Dienste leisten. Bei bestimmten Flaschen kann es jedoch eine gute Idee sein, einen speziellen Flaschenöffner zu verwenden, wenn die Korken leicht brechen, weil sie trocken geworden sind und zu bröckeln beginnen.

Vorbereitung

Es gibt einige Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um gut auf eine Weinprobe vorbereitet zu sein. Wenn es sich um eine Blindverkostung handelt, kann es von Vorteil sein, ein Aromaset zu verwenden, um die Nase für die unterschiedlichen und typischen Geruchsnoten im Wein zu schulen. Darüber hinaus kann es sowohl Spaß machen als auch lehrreich sein, sich über die jeweilige Traubensorte und die geografische Lage zu informieren, wenn diese vorher bekannt sind.

Aus praktischer Sicht ist es sinnvoll zu wissen, ob einer oder mehrere der Weine vor der Verkostung dekantiert oder karaffiert werden müssen und bei welcher Temperatur die jeweiligen Weine serviert werden sollten. Bei letzterem kann Ihnen Ihr lokaler Weinladen behilflich sein, da es auch bei Rot- und Weißweinen einen großen Unterschied zwischen den Serviertemperaturen geben kann. Beispielsweise wird ein Pinot noir aus dem Burgund typischerweise bei einer niedrigeren Temperatur (12-16 °C) serviert als ein Zinfandel aus Kalifornien (16-20 °C), und ein im Eichenholzfass gereifter Chardonnay wird idealerweise mindestens 4 °C wärmer serviert als ein Vinho Verde aus Portugal. Gleichermaßen können die besseren Champagner auch etwas wärmer getrunken werden als ein durchschnittlicher Cava oder Prosecco.

Ob ein Wein zuvor karaffiert oder dekantiert werden muss, hängt auch von der jeweiligen Flasche ab, aber typischerweise ist eine Dekantierung erforderlich, wenn es sich um eine ältere Flasche mit einem Depot am Flaschenboden handelt. In einem solchen Fall filtert eine Dekantierung das Depot, sodass nur der reine Wein übrig bleibt. Ob ein Wein zuvor karaffiert werden muss oder nicht hat mit der Zufuhr von Sauerstoff zu tun. Dies ist oft für jüngere Weine relevanter, wenn sie zum Beispiel noch zu jung zum Trinken sind. Gleichzeitig ist es nicht immer von Vorteil, ältere (mindestens zehn Jahre alte) Weine zu karaffieren, da der Wein zu oxidieren beginnt, wenn er zu viel Sauerstoff ausgesetzt wird.

Das Karaffieren kann je nach Wein zwischen einer und vier Stunden vor dem Probieren erfolgen. Wir empfehlen Ihnen, sich von Ihrem Weinladen vor Ort beraten zu lassen. In der Regel müssen sich Weine mit einem hohen Tanningehalt wie Barolo und Ribera del Duero durch rechtzeitiges Karaffieren erst öffnen. Es muss auch betont werden, dass das Karaffieren nicht in einem Dekanter stattfinden muss, sondern in jeder Art von Behälter (wie einer Kunststoffschale) mit großer Oberfläche erfolgen kann. Das bedeutet auch, dass es nicht ausreicht, die Flasche lediglich zu öffnen, da durch die enge Öffnung des Flaschenhalses nur sehr wenig Luft in den Wein gelangt.

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